Der Souk
Astrid Diefenbach • 3. Dezember 2020

Ich gehöre zu den Kreuzfahrern, die sich treffen und damit prahlen, wie wenige Minuten man das Schiff verlassen hat. Für mich waren deshalb die 15 Seetage kein Problem . Andreas dagegen möchte Land und Leute kennenlernen, deshalb haben wir auch alle Anlegeplätzen vorher gut studiert und gemeinsam sämtliche Ausflüge bereits gebucht. Start war in Kapstadt . Unser privater Transfer sollte am Flughafen mit stehen und uns mit unserem Namen auf Schild begrüßen. Wie in Ägypten kommt man also raus und ist überwältigt von den Fahrern, die auf ihre Gäste warten. Wir schauen jedes Schild an. Am Ende der Schlange kommen dann die privaten Taxifahrer, die ihre Dienstleistung anbieten möchten. Nein, hier wird nicht Deutsch gesprochen, aber auf Englisch versuchen wir allen klarzumachen, dass einer das große Los hat, uns zu fahren, der aber nicht da ist. Da kommt schon mal der Gedanke auf, ob er vielleicht einfach das Geld genommen hat und nicht kommt? Nein, wir möchten auch für 2 Tage keine SIM-Karte kaufen. Gott sei Dank gibt es auf den meisten Flughäfen kostenloses Internet, über das wir uns mit WhatsApp bemerkbar machen können. Zur Not kann man auch die Kosten für ein Telefonat in Kauf nehmen. Andreas hat Kontakt zur Transfergesellschaft aufgenommen. Ja, der Fahrer würde schon seit einer Stunde auf uns warten. Er machte einen markanten Treffpunkt aus und ich schaute die gefühlten 50 Schilder mit Namen nochmal an. Der Fahrer kam zum Treffpunkt. Er hatte ausgerechnet jetzt sein persönliches Bedürfnis stillen müssen, als wir ankamen. Alternativ hätte ich sonst doch bei TUI vor Ort nachgefragt, die waren nämlich schon ihre Gäste am Einsammeln. Early Check-in hatten wir gebucht, da wir bereits um 11.00 Uhr gelandet waren und gegen halb eins am Schiff eintrafen. Early Check-in bedeutet nicht, dass man schon in die Kabine kann, aber vor 15.00 Uhr bereits auf das Schiff darf, als Individualreisender. Tatsächlich gibt es Gäste die glauben, nur weil man eine Suite gebucht hat, kann man auf früher in die Kabine. Nein, alle Kabinen werden gleichzeitig freigegeben. Der Check-in war toll organisiert, wie gewohnt, wurde auch ein Foto von uns gemacht und ordentlich hatte ich sogar alle nötigen Papiere ausgedruckt dabei. Für die Kofferanhänger, die ich mit ausgedruckt hatte, habe ich sogar einen Tacker mitgenommen! So stand es in den Unterlagen. Die Kofferanhänger ausdrucken und dann am Koffer befestigen, damit er die Kabine findet. Und was bekommen wir? Einen Kofferanhänger! Ganz umsonst den Tacker mitgenommen! Jetzt dürfen wir unser Urlaubszuhause der nächsten 23 Tage betreten. Erster Gang ist natürlich zur Toilette. Das ist auch die erste Frage an einen Mitarbeiter. Eingang war auf Deck 2, Rezeption Deck 4 und dort befindet sich auch eine Toilette. Meist in der Nähe des Aufzuges. Wir stellen uns gleich an die Schlange an der Rezeption und freuen uns, als wir freundlich nach unseren Wünschen gefragt werden. „Wir wollen einchecken!“ Freundliche Antwort: „Sie sind bereits eingecheckt. Die Bordkarte befindet sich an der Kabinentüre, wenn diese um 15.00 Uhr freigegeben werden.“ Na gut, dann erkunden wir mal das Schiff, trinken was und schauen uns das Bordprogramm an, welches zu unserer Freude noch in Papierform an alle Neulinge ausgeteilt wurde und ab jetzt täglich in der Kabine liegt. Ich liebe Papier! Der erste Weg geht in die Außenalster, da man dort auch einen Raucherbereich hat. Wir freuen uns auf ein Hefeweizen, welches wir auch im All in Paket bekommen. So richtig in 0,5 l Weizengläsern! Und Andreas hat diese Bar auch gleich in sein Herz geschlossen denn, es gibt dort täglich Weißwürste mit süßem Senf und Käsekrainer! Wir haben unseren Lieblingsort gefunden. Natürlich postet Andreas unsere Entdeckung und natürlich kommt der bescheuerte Kommentar: Muss man auf einem Kreuzfahrtschiff Weißwürste essen! Ja, man muss! Und nicht nur wir, die das nicht täglich haben. Auch die vielen Gäste, die diese Köstlichkeit nicht bei ihrem Metzger bekommen, lieben die bayrische Spezialität. Und diejenigen, die sie beim Metzger bekommen, möchten sie nicht missen. Also für fast alle Gäste das Highlight! Dann starteten wir zum ersten Highlight der Reise, zum Tafelberg. Wir erkundeten also das Ein- und Auschecken schon mal. Den Weg zum Ausgang und dann zum Hafengebäude ist anders ausgeschildert als dann vom Hafengebäude wieder zurück. Und im Hafen gibt es WLAN, was natürlich gut genutzt wird sowie draußen bei den Bussen eine kleine Ecke ganz hinten, in der Rauchen erlaubt ist. Wir lernen eine Jenny Löscher, eine nette Deutsche kennen, die in Südafrika lebt und auch Ausflüge organisiert. Sie gibt uns den Tipp, dass wir unbedingt fast Tracking für den Tafelberg kaufen sollen. Das bereits erworbene Ticket könne man unkompliziert zurückgeben, da der Tafelberg oft witterungsbedingt geschlossen sei. So auch die letzten drei Tage, deshalb wäre heute besonders großer Andrang. Da wir den Sonnenuntergang erleben wollten, waren wir sehr dankbar für diesen Tipp. Am 2. Tag war unser erster gebuchter Ausflug über TUI. Schon immer wollte Andreas Weingüter von Südafrika sehen. Die Herkunft der Weine, die er jahrelang in der gehobenen Gastronomie verkauft hatte. Also entschieden wir uns für den Ausflug Stellenbosch. Der Ausflug startete um 12.30 Uhr. Also noch Zeit für die Außenalster und Kaffee. Andreas wollte noch mal in die Kabine. Wir verabredeten uns also vor dem Schiff. Gegen 12.00 Uhr machte ich mich auf dem Weg vor das Schiff. Ich traf Jenny nochmal und bedankte mich für ihren Tipp für den Tafelberg, weil alles so war, wie sie es geschildert hatte. Dank des fast Treckings konnten wir den Sonnenuntergang dort erleben. Es ist kurz nach 12.00 Uhr. Ich rauche noch eine. Es ist viertel nach 12. Wo bleibt Andreas? Ich schaue auf den Sitzen im Hafengebäude, denn dort gibt es ja WLAN. Ich bitte Jenny, ihm zu schreiben, weil ich gar kein Handy dabei hatte. Er liest es nicht. Es ist 10 Minuten vor Abfahrt. Ich gehe zu unseren Ausflugsbussen und frage, ob Andreas vielleicht schon ein gecheckt hätte. Nein. Sie fragen per Funk nach, ob er noch am Schiff sei und versuchen auf der Kabine anzurufen. Nichts. Ich bekomme die Auskunft, dass er um 12.10 Uhr das Schiff verlassen hatte. Ich gehe nochmal in beide Busse und rufe gaaanz laut: „Andreas!“. Nichts. Es ist kurz vor halb. Der erste Bus fährt ab. Ich schaue die TUI Mitarbeiter an. „Wie kann man bitte zwischen Schiff und Hafengebäude verloren gehen?“ Sie zucken mit den Schultern. Man würde noch 5 Minuten warten, dann müsse man fahren. Ja, was tun? Auf dem Schiff ist er nicht mehr. An den Bussen auch nicht. Beide nicht mitfahren, wäre ja auch blöd, nur weil er irgendwo ist. Gerade, als ich mich entschieden hatte, zur Not auch alleine zu fahren, kam die Nachricht, dass er gesichtet wäre. Da kam er und raunzt mich an: „Wo bist du? Wir hatten uns vorm Schiff verabredet, nicht vorm Hafengebäude!“ „Ja, aber das Hafengebäude ist doch auch vorm Schiff.“ „Aber hier ist doch kein Schiff! Ich warte..“ „... seit 12.10 Uhr!“, ergänzte ich, da ich ja genau wusste, wann er das Schiff verlassen hatte. Wir setzten uns in den Bus, der unseretwegen 10 Minuten zu spät losfuhr. Irgendwann während des Ausfluges sagte eine Frau zu ihm: „Hallo Andreas!“ Er fragte, ob er sie kennen sollte? „Nein, aber wir wissen doch alle, dass du Andreas bist!“ Ja, das war unser Start in unseren traumhaften Urlaub. Schnell bekannt wie ein bunter Hund.

„Fahrt Ihr eigentlich auch in den Urlaub?“ Oft bekommen nicht nur wir, sondern allgemein Menschen, die in einer Urlaubsregion leben, diese Frage gestellt! Klar, auch wenn wir dort leben, wo andere Urlaub machen, haben wir nur unseren Alltag in der ewigen Sonne. Auch wir brauchen mal Tapetenwechsel – nicht nur in der Umgebung, sondern auch im Lebensrhythmus. Einen Rentner könnte man das eher fragen, denn der fährt ja nicht in den Urlaub, um sich zu erholen, sondern um die Rente in einem anderen Umfeld auszugeben. Aber da sind wir schon beim Punkt. 2400 Menschen auf begrenztem Raum von Tui Mein Schiff 6 . Was machen die da alle? Besonders, wenn man eine Tour mit 15 Seetagen bucht! Ich kann mich noch erinnern, wie ich Andreas überhaupt für eine Kreuzfahrt überzeugen musste! Er brachte alle Hauptargumente, die man so kennt: „Da werde ich seekrank, bekomme Platzangst und muss mir ein Schiff mit Tausenden anderen teilen.“ Seekrank : Indischer Ozean, arabisches Meer und der Pazifik sind wirklich Meere, deren Wellen so ein Schiff gut ausgleichen kann. Tatsächlich haben wir im Mittelmeer und an der Nord- und Ostsee schon starken Wellengang erlebt, wo man dann entweder eine Medizin gegen Seekrankheit nimmt, mit Alkohol gegensteuert oder einfach die Zeit im Bett überbrückt. Begrenzter Raum : Auch wenn der Platz eines Schiffes nicht auf einer Fläche, sondern auf mehrere Decks aufgeteilt ist, hat man oft mehr Quadratmeter zur Verfügung, als in einer Hotelanlage. Üblicherweise fährt ein Schiff nachts zum nächsten Hafen, sodass man den ganzen Tag die Möglichkeit hat, an Land zu gehen. Menschenmassen : Sammelpunkte von vielen Menschen sind auch in einer Hotelanlage oder bei Sehenswürdigkeiten. Wer keine anderen Urlauber treffen möchte, muss Individualurlaub in Privatunterkünften oder im Wohnmobil machen. Ansonsten macht man alles ein bisschen antizyklisch und findet somit immer ruhigere Ecken. Ich fange am Büfett auch immer mit dem Dessert an und besuche die Sauna zu Essenszeiten. Und das Argument „ Nachhaltigkeit und Umweltverträglichkeit “, womit nicht Andreas konterte, aber bestimmt der ein oder andere Leser, thematisiere ich nicht, da Kreuzfahrtschiffe tatsächlich weniger als 1% der weltweiten CO2-Emissionen verursachen. Mein CO2 Fußabdruck durch eine Kreuzfahrt wird deshalb nicht bedeutend größer und die Welt dadurch nicht bedeutend schlechter. Dennoch gehört ein Urlaub auf einem Kreuzfahrtschiff in die Kategorie „Flop“ oder „Top“. Das heißt, entweder man ist begeistert oder man macht es nie wieder. Ein bisschen Kreuzfahrt geht nicht. Ich bin begeisterte Urlauberin auf einem Kreuzfahrtschiff, denn ich habe noch keine alternative Hotelanlage gefunden, die: - so professionelles Entertainment bietet, mit technischer Ausrüstung, das man glauben könnte, man ist in einem Theater oder einem Fernsehstudio; - eine solche kulinarische Vielfalt anbietet, dass wirklich jeder auf seine Kosten kommt, egal ob Fleischliebhaber, Fischesser, Vegetarier oder Veganer oder das Süßmäulchen. Sogar Andreas‘ Vorliebe fürs Büfett konnte in Einklang gebracht werden mit meiner Vorliebe für à la carte Essen, ohne einen Cent in einem der drei Restaurants auszugeben, welche nicht im all in enthalten sind; - solche hervorragende Sportangebote hat mit Trainings, die ich noch nie vorher kennengelernt hatte; - und last but not least, in welchem Urlaub kann man so viele Länder und Kulturen kennenlernen, wie auf einer Kreuzfahrt? Andreas teilt mit mir inzwischen die Begeisterung für Kreuzfahrten und ist über ein Reel auf die Werbung der ersten Adults only Kreuzfahrt gestoßen. Als er mir das zurief, war meine Antwort: „Buchen!“. „Wollen wir nicht erst mal schauen, wo hin und wann? Und ob es bezahlbar ist?“ Termin und Route passten und da wir mit einer Innenkabine gut klarkommen, war auch der Preis sensationell. Schon machten wir Nägel mit Köpfen und buchten im März für November. 23 Tage für 2300€ p. P. ist ein Schnapp. Flug mussten wir separat buchen, da wir sonst erst nach Deutschland fliegen hätten müssen, wobei sich das zeitlich fast nichts gab, aber das Risiko, den Flug nicht zu bekommen, größer war. Tatsächlich buche ich solche Urlaube immer noch klassisch über mein Reisebüro . Ich bin nämlich als Tourist das gleiche Greenhorn, wie alle, die zum ersten Mal nach Ägypten kommen. Birgit, die Inhaberin des Reisebüros, hatte alle meine Reisen in Deutschland seit 1985 bis zu unserer Hoteleröffnung 2007 gebucht. Auch wenn fast 20 Jahre vergangen sind, hat sie gemerkt, dass ich mich nicht geändert habe. Ich bombardierte sie per Mail mit denselben blöden Fragen, über die wir bei Ägyptenurlaubern den Kopf schütteln. Welche Kabine ist denn die beste? Man könnte ja den Schiffsplan anschauen. Wann muss ich denn meinen Restpreis bezahlen? Wer lesen kann ist klar im Vorteil. Welche Visa brauche ich denn? I mmerhin habe ich schon mal eine Reise nicht antreten können, weil ich das Visum nicht hatte, und bei einer anderen beinahe nicht, wenn mich AIDA damals nicht angerufen hätte. Sie hatten bemerkt, dass ich bei dem Schiffsmanifest statt die Visumsnummer meine Passnummer eingegeben hatte. Wie komme ich vom Flughafen zum Schiff? Da wir individuelle Anreise hatten, kamen wir nicht in den Vorteil eines organisierten Schifftransfers von TUI, welchen ich gerne genutzt hätte! Mein Reisebüro übernahm für mich die Suche online und buchte mir einen Transfer und schenkte mir diesen sogar! In regelmäßigen Abständen erinnerte sie mich daran, was ich zu tun habe. Die App für Mein Schiff runterladen, das Visum beantragen, den Restpreis bezahlen, die Unterlagen sind jetzt im App, Unterlagen ausdrucken und mitnehmen, Ausflüge können jetzt gebucht werden. Ich liebe solche Dienstleister! Wie unsere Reise weiterging, erzähle ich euch gerne mit unseren Anekdoten! I

Ich widerspreche der subjektiven Erfahrung der Touristen ganz energisch, dass Mitarbeiter Trinkgeld lieber in Euros möchten, als in Landeswährung. Warum sollte er? Argument Nr. 1: Ich tausche die Münzen ja in Scheine Glauben Sie mir, ich wechsle Hunderte von Euros um in ägyptische Landeswährung ! Keiner fragt mich, in Euros zu wechseln! Im Gegenteil, ich bekomme auch Scheine in Fremdwährung, Dollar und Euros, und sie akzeptieren auch einen abgerundeten Kurs, nur um Geld zu bekommen, welches sie nutzen können! Es geht nicht darum, dass sie lieber Euros möchten, es geht darum, das man entsprechend des Wertes das Trinkgeld oder die Bezahlung in ägyptischen Pfund gibt. Da die Menschen sich so schwertun mit dem Umrechnen! 1 Euro ist derzeit etwa 56 LE! Jeder, der Sachen für 1 Euro verkauft, nimmt dafür auch 50 LE! Argument Nr. 2: Er kann dann zu einem besseren Kurs tauschen! 1. Münzen kann er überhaupt nicht tauschen. 2. Scheine darf er nicht in der Bank tauschen, da er gar nicht im Besitz von Fremdwährung sein darf. Also muss er diese schwarz tauschen, was neben dem Besitz auch strafbar ist. Wenn er diese am ATM tauscht, dann muss er seine Telefonnummer hinterlegen, auch da läuft er Gefahr, dass man ihn dafür ahndet. 3. Die harte Währung könnte er dann zu einem besseren Kurs tauschen, wenn er das Geld liegen lässt und erst nach einer weiteren Pfundabwertung eintauscht. Kein Angestellter kann auf das Geld verzichten. Er braucht es zum Leben! 4. Prinzipiell ist es Ägyptern verboten, Fremdwährung zu besitzen. Hinweis: Nur Firmen, die im Tourismus arbeiten, ist es erlaubt Fremdwährung anzunehmen. Bankgeschäfte sind in Ägypten bei Privatleuten nicht erlaubt. Dazu zählt auch das Wechseln! Jeder, der nur Angestellter ist und mit Fremdwährung erwischt wird, bekommt - Die Fremdwährung abgenommen - Eine Hausdurchsuchung und auch dort gefundene Fremdwährung wird konfisziert - Der Besitzer der Fremdwährung kann mit Gefängnisstrafe rechnen. Und noch etwas: Scheine in Fremdwährung, die beschädigt oder bemalt sind, werden auch von der Bank nicht gewechselt. Ein Kellner hat einen 100 Dollarschein als Zahlung angenommen und bekommt diesen nicht gewechselt. Fast ein Monatslohn ist für ihn jetzt in einer Währung, mit der er nichts anfangen kann! Wenn Sie also jemanden etwas Gutes tun wollen, dann wechseln Sie einfach an einem ATM Geldautomat Euros in Landeswährung oder ziehen sie mit ihrer Bankkarte heimische Währung. Da meistens 200 LE ausgezahlt werden, geben Sie halt jeden 2. Tag Trinkgeld. Wie hoch sollte das Trinkgeld sein? Immer wieder bemerke ich, wie unsicher sich die Gäste in puncto Trinkgeld sind. Wie mache ich das im Hotel? Was gibt man bei Ausflügen? Welches Trinkgeld ist beim Taxi angemessen? Gerne möchte ich hier ein paar Richtlinien als Hilfestellung geben. Allgemein Grundsätzlich ist Trinkgeld eine freiwillige Sache die einen besonders freundlichen Mitarbeiter besonders wertschätzt. Trotzdem sollte man nicht vergessen, dass gerade in Ägypten das Trinkgeld vom Arbeitgeber als fester Lohnbestandteil mit einberechnet wird. Hinweis: Der Mindestlohn beträgt derzeit etwa 6000 LE. Bitte rechnen Sie das jetzt nicht in Euro um, denn die Lebensunterhaltskosten sind natürlich hier auch anders. Der Mindestlohn soll für Sie als Referenzwert dienen, um andere Preise besser ins Verhältnis zu setzen. Wie auch in Deutschland wurden die Einkommen nicht entsprechend der Inflation angepasst, sonst wäre der Mindestlohn jetzt bei etwa 8000–10000 LE. Das ist auch die Summe, die ein Ägypter braucht, um einigermaßen gut über die Runden zu kommen. Deshalb ist man auf das Trinkgeld in jeder Branche angewiesen. Paradoxerweise bemerke ich immer wieder, dass Gäste vollkommen entsetzt über die geringen Löhne sind, trotzdem beim Trinkgeld knausern, oder sie wissen einfach nicht, was üblich ist. Trinkgeld im Hotel Es ist sehr schwer, für alle Hotelmitarbeiter eine brauchbare Formel zu geben. Es arbeiten so viele im Hintergrund: Reinigungskräfte, Wäscherei, Küche, Buchhaltung, Qualitätsmanagement... , wie eben auch in Deutschland. Oft steht an der Rezeption eine Tippbox, dessen Inhalt in der Regel mit allen Mitarbeitern aufgeteilt wird. Es ist auch von Hotel zu Hotel unterschiedlich, wie es gehandhabt wird. Ich kenne Hotels, da wird Taschenkontrolle gemacht, weil das gesamte Trinkgeld abgegeben werden muss. In den meisten jedoch gibt es für die verschiedenen Abteilungen Möglichkeiten, Trinkgeld abzugeben. Und natürlich wird das Personal mit direktem Kundenkontakt mit Trinkgeld bevorzugt, weil man einfach direkt von der Dienstleistung profitiert oder eben unzufrieden ist. Tipp: In vielen Hotels gibt es eine persönliche Begrüßung durch den Generalmanager. Fragen Sie ihn, wie es in dem Hotel gehändelt wird! Ansonsten plane ich mein Trinkgeld wie folgt: - 100 LE pro Paar beim Essen/Zimmer/Poolservice/Bar je Tag - Kofferboy/Toilettenreinigung/Masseur oder ähnliches 50 LE pro Dienstleistung - À la carte Rechnungen immer 10 % des Rechnungspreises - Trinkgeldboxen jede Abteilung 500 LE pro Woche oder 2500 LE in die Gemeinschaftsbox. Im Restaurant Es ist bei den Einheimischen üblich, dass immer derjenige, der den Tisch bestellt auch für alle bezahlt. Deshalb kann es zu Unstimmigkeiten kommen, auch wenn man bereits zu Beginn um getrennte Rechnungen gebeten hatte. Der nächste Unterschied liegt darin, dass die Aufgaben eines Kellners, im Vergleich zu Europa, hier in verschiedene Arbeitsschritte auf verschiedene Mitarbeiter aufgeteilt wird. Einer platziert, einer nimmt die Bestellung an, einer bringt die Speisen, einer räumt ab, einer kassiert und der niedrigste Rang säubert die Tische. Das liegt daran, dass man möglichst vielen Mitarbeitern Arbeit geben möchte. Die Mitarbeiter können sich jedoch entsprechend hocharbeiten. Eine weiterer, eklatanter Unterschied ist der Preis auf der Menükarte, der nicht wie in Deutschland ein inkl. Preis sein muss. Achten Sie immer darauf, ob in den Preisen 12% Service und 14% Steuern enthalten sind. Im Gegensatz zu Deutschland, wo es gesetzlich vorgeschrieben ist, „Inklusivpreise“ anzugeben, hat man hier den Spielraum, die Preise ohne Service oder/und Steuer auszuweisen. Da kann man schon mal erschrecken, wenn aus dem vermeintlich günstigen Restaurantbesuch ein relativ teurer wird, weil auf einmal 26% mehr bezahlt werden muss. Hinweis: Die 12 % Servicegebühr bedeutet nicht, dass die der Kellner erhält! Deshalb entbindet es den Gast auch nicht vom Trinkgeld. Die Servicegebühr ist für die Bezahlung des Personals, also für alle! 10% des Rechnungspreises ist als Trinkgeld angemessen. Sollte man die Toilette benutzen, bitte 50 LE nicht vergessen! Wie bezahlt man? Tatsächlich ist es in jedem Restaurant das gleiche Procedere. Man verlangt die Rechnung. Die Rechnung wird in einer Mappe oder einem Kästchen gebracht. Nachdem die Summe kontrolliert wurde, besonders wenn man eine Aufsplittung wollte, legt man dann das Bargeld zur Rechnung in die Mappe und gibt diese dem Kellner, der dann das Wechselgeld darin zurückbringt. Jetzt lässt man einen Teil des Wechselgeldes in der Mappe oder legt etwas dazu. Wenn man das komplette Restgeld als Trinkgeld geben möchte, dann gibt man einfach die Mappe direkt wieder zurück mit dem Wort „shukran“. Hinweis: Wer mit Kreditkarte bezahlt sollte trotzdem 10 % des Rechnungsbetrages als Trinkgeld in bar in die Rechnungsmappe legen, in ägyptischen Pfund. Achtung, die Kreditkartenlesegeräte haben inzwischen die Zahlentastatur verändert, damit niemand durch Beobachtung die Geheimzahl nachvollziehen kann. Bedeutet jedoch, genau auf das Lesegerät schauen! Trinkgeld bei Ausflügen oder Fahrten Auch hier heißt es, immer genügend 50 und 100 LE Scheine dabei haben. - Busfahrern/Bootscrew gibt man auch zwischen 50 LE und 100 LE - Fahrern bei privaten Tagestouren gibt man 200 LE pro Person/Tag - Reiseführern gibt man zwischen 250 und 500 LE pro Person/Tag - Toilette 20 - 50 LE - Taxi 10 LE pro KM plus 10-20% Trinkgeld, je kürzer die Strecke, desto mehr prozentual. Ich hoffe, mit meinem Beitrag ein bisschen die Unsicherheit bezüglich des Trinkgeldes genommen zu haben. Übrigens, auch zu viel Trinkgeld ist nicht gut, denn dann wird die Erwartungshaltung aller höher. Trinkgeld ist und bleibt ein freiwilliges Geben für freundlichen und umsichtigen Service.

Provokant! Ägypten hat keine gute medizinische Versorgung – Europäer werden vom Arzt abgezockt! Egal, ob in den Sozialen Medien oder Berichterstattungen im Fernsehen , Ägypten machte Schlagzeilen mit überhöhten Ärzterechnungen. Die Ägypter meinen, die Touristen wären die Melkkuh und die Europäer glauben, die ärztliche Behandlungen der Pharaonen wären besser als heute im Krankenhaus. Woher kommen diese Meinungen? Ist es überall so? Was kann ich machen? Erst einmal ist es für jeden Urlauber eine Horrorvorstellung, in einem fremden Land, in dem man die Sprache nicht spricht, ärztliche Hilfe zu benötigen. Gerade heute kam ein Hilferuf einer jungen Influencerin, die vom Kamel gefallen war und sich die Ferse gebrochen hatte. Sie hat wirklich jeden Schritt live übertragen. Und als sie für die OP vorbereitet war weinte sie bitterlich, weil sie Angst hatte, dass man ihr die Organe entnehmen würde. Eines ist ganz klar: Ägypten möchte eine gute Reputation und gerade der Tourismus und die Urlauber stehen da ganz klar im Fokus. Es wird alles getan, um Hilfe zu bieten und jede Kriminalität zu kontrollieren und zu vermeiden. Und die privaten Krankenhäuser leben vom Tourismus. Nein, es ist kein Fall bekannt, wo auch nur einen Ansatz eines Vorwurfes in dieser Richtung gäbe. Das Risiko ist übrigens immer gegeben, nicht nur bei Ausflügen. Wie schnell kann man am Pool ausrutschen, sich in der Sonne verbrennen oder am Strand in eine Muschel treten? Und dann muss man rationell handeln. Andreas hatte vor Jahren e inen Autounfall in Ägypten. Sofort waren viele Ägypter da, die ihm halfen. Man brachte ihm sein Handy und seinen Geldbeutel, die auf der Straße lagen. Man rief sofort einen Krankenwagen an. Trotzdem musste er natürlich irgendwie mich verständigen. Da er gerade Weißwürste von einem Gast abgeholt hatte, rief er als Erstes unseren ägyptischen Freund an, der sich um das Auto kümmern sollte und mich informieren sollte. Dann wurde er gefragt, in welches Krankenhaus er gebracht werden wollte. Hinweis : NIEMALS ohne Auslandskrankenreiseversicherung mit Rücktransport verreisen! Und vor dem Urlaub sollte man sich die wichtigsten Daten auf ein Kärtchen schreiben und im Pass oder Geldbeutel immer bei sich tragen mit folgenden Infos: - Persönliche Infos wie Name, Hotel, Telefonnummer, Person, die informiert werden soll - Gesundheitliche Infos wie Vorerkrankungen, Blutgruppe, Dauermedikation, Allergien, - Versicherungsrechtliche Informationen wie Versicherungsnummer, Kontaktdaten Tipp : Erkundigen Sie sich vorher , welchen Arzt oder welches Krankenhaus sie konsultieren können! - Kooperationsärzte der deutschen Botschaft finden Sie für ihre Region auf der Seite der deutschen Botschaft In Hurghada ist das Frau Dr. Nadia Chenouda - Erkundigen Sie sich vorab bei Ihrer Auslandskrankenversicherung , welche Vertragskrankenhäuser es in ihrer Urlaubsregion gibt. Jetzt kommt das fehlende Vertrauen zur medizinischen Versorgung. Ich kann mich noch gut erinnern, dass ich sofort bei der Versicherung angerufen habe und meinte, man müsse Andreas sofort nach Deutschland fliegen und dort behandeln. Da wurde ich ganz schnell eines besseren belehrt! - Erst mal wird die Diagnose benötigt - Sollte die medizinische Versorgung dafür Vorort vorhanden sein, wird er am Urlaubsort behandelt - Sollte das nicht der Fall sein, braucht man eine medizinische Bescheinigung, dass man flugtauglich ist. Dieses Fit for Fly wird in Hurghada vom Nil Hospital oder AMC ausgestellt. Andreas wurde vor Ort behandelt. Und das war auch gar nicht dramatisch. Vielleicht ist der erste Eindruck eines Krankenhauses hier nicht so steril wie in Deutschland, dafür viel menschlicher. Hier herrscht kein Pflegenotstand. Es kommt auch vor, dass Urlauber aus dem Flugzeug steigen und ins Krankenhaus müssen. Man kann dann sogar mit der Familie im Krankenhaus wohnen, wenn man das möchte. Es ist zwar kein Hotel, doch man bekommt Essen und darf den Kranken immer besuchen. Natürlich gibt es hier sehr gut ausgebildete Ärzte. Vielleicht überlegen Sie einmal, wie viele Ägypter bereits in Deutschland praktizieren. Sollte ein Spezialist gebraucht werden, so wird dieser von Kairo eingeflogen. Es gibt hier Dialysezentren, man muss weder auf Röntgenbilder noch MRT warten und Labore haben wir auch. Viele Krankenhäuser beschäftigen inzwischen Mitarbeiter aus verschiedenen Nationalitäten, damit man keine Verständigungsprobleme hat. Und dann sind wir schon beim nächsten Thema: Und dann sind wir schon im Thema. Die Versicherungen übernehmen bis zum 3,5 -fachen Satz für Privatpatienten die Kosten. Dazu gehört natürlich auch Erstgespräch, Behandlung, eventuell Hausbesuch, Transportkosten, Dolmetscher ... . Keiner von uns weiß, wie hoch diese Kosten wirklich sind und was abgerechnet werden darf. Problematisch wird es, wenn die Rechnung nicht detailliert genug dokumentiert wurde und deshalb die Versicherung die Höhe der Kosten nicht übernimmt. Und natürlich wird der Arzt das Maximum des Möglichen abrechnen, denn er geht davon aus, die Versicherung wird es bezahlen! Die Melkkuh ist deshalb nicht der Tourist, sondern die Versicherung. Und diese haben in der Regel ausgewählte Ärzte oder Krankenhäuser des Vertrauens, die man vorher erfragen sollte! Und dann ist da noch das Problem, dass der Mensch dazu neigt, immer mehr zu wollen. Ich hatte einmal einen Angestellten, der ab und zu falsche Belege über die Hauskasse abrechnete. Da niemand kontrollierte, also ich, wurde das immer mehr. Bis ich dann dahinter kam, wurden monatlich etwa 2000€ von ihm entnommen. Natürlich ist das eine Straftat, jedoch habe ich zu wenig kontrolliert um das ganze direkt im Keim zu ersticken. So ist das auch mit den Abrechnungen bei Krankheiten. Wenn ich die Summe bekomme, und auch Erhöhungen akzeptiert werden, versucht der Arzt das bei jedem. Tipp: Inzwischen gibt es sogar schon von den Versicherungen Apps , die einen Arzt oder ein Krankenhaus empfehlen oder sogar eine Hotline haben. Gehen Sie direkt in ein Krankenhaus und bleiben Sie dort 24 Stunden, dann kann direkt mit der Versicherung abgerechnet werden. Angst hat man, wenn man sich in einer Situation befindet, in der man nicht agieren kann. Mit Vorbereitung kann man dieses Risiko im Falle einer Erkrankung enorm minimieren.

Tatsächlich glaubt man, dass wir am Kleidungsstils des Gegenübers schon einiges über sein Leben wissen und in Schubladen stecken können. Natürlich ist das Tragen eines Kopftuches absolutes Zeichen der arabischen Unterdrückung, Demütigung, Frauenfeindlichkeit und Unselbständigkeit. Dagegen ist die Hotpants mit bauchfreiem Oberteil, möglichst mit Spaghettiträgern, das Zeichen der europäischen sexuellen Freizügigkeit, der Selbstbestimmtheit, der Freiheit und Selbstständigkeit. Woher kommt es, dass man Menschen „vorverurteilt“? Es ist ein Automatismus unseres Gehirns, Menschen in Schubladen zu stecken. Die Schubladen entstehen durch Erfahrungen. Und wenn wir öfter eine Erfahrung mit demselben Typus machen, dann stecken wir automatisch Menschen, die diesem Typus entsprechen, in diese Schublade. Und wenn wir dann alle in diese Schublade stecken, also globalisieren, dann ist das Vorurteil perfekt. Und wenn wir dann nicht mehr hinterfragen, wird aus diesem Vorurteil eine vermeintliche Tatsache. Übrigens, ich bin ein bekennender Schubladen-Mensch! Da mein ganzes Leben darin besteht, neue Menschen kennenzulernen, ist es für mich einfacher, diese einzugruppieren. ABER – Ich lasse sie nicht in der falschen Schublade, wenn ich merke, dass sie dort nicht hinpassen. So werden meine Schubladen immer mehr, weil sie immer differenzierter werden. Und ich gehe trotzdem „neutral“ in ein Gespräch. Also, nehmen wir mal die Frau, die für uns wie eine typische Muslima aussieht. Mit wie vielen gecoverten Frauen, also Muslime mit Kopftuch, habt ihr denn schon aus Ägypten gesprochen? Ja, es gibt auch innerhalb der arabischen Länder vollkommen unterschiedliche Muslima. Und ich habe ja auch immer zu Andreas gesagt, dass ich nie in ein muslimisches Land gehen würde. Heute überlege ich, was mich dazu bewogen hatte, denn ich lebe jetzt seit 12 Jahren hier glücklich. Meine Erfahrung in Deutschland war eher mit Türken. Wohlgemerkt Männern! Beruflich hatte ich einige Erlebnisse, dass männliche Türken einfach nicht mit Frauen als Vorgesetzte klarkamen, ich war jedoch deren Chefin. Als einer meiner Mitarbeiter lieber mit meinem männlichen Auszubildenden sprach, als mit mir, war für mich klar: Nein, ich stelle keine Türken mehr ein. Diese Erfahrung paarten sich mit Medienberichten, Erfahrungsberichte von Freunden und schon war die Schublade da: Alle Muslime sind frauenfeindlich und im Umkehrschluss werden alle Muslimas unterdrückt. In Ägypten haben wir ja die Autovermietung von einem deutschen Ehepaar abgekauft, die wieder zurück nach Deutschland sind. Mit der Firma auch eine ägyptische Mitarbeiterin. Wir hätten sie dringend gebraucht, um eine Unterschrift zu leisten für unser Unternehmen. Sie war vom Erdboden verschluckt. Nach etlichen Monaten, ich glaube, es war sogar ein Jahr, meldete sie sich und entschuldigte sich. Sie sei jetzt verheiratet und lebe in Kairo. Wir baten um die Unterschrift, wenn sie das nächste Mal in Hurghada sei. Sie meldete ihr Kommen an und fragte natürlich, ob sie ihren Ehemann mitnehmen durfte. Natürlich! Jetzt machte ich mir richtig Sorgen um sie. Ist sie zwangsverheiratet worden? Sie darf bestimmt nicht ohne Zustimmung ihres Mannes aus dem Haus, geschweige denn, sich mit Europäern treffen. Und wenn sie sich nicht unterwirft, wird sie geschlagen. Wir trafen uns in einem Café. Sie hatte ihr buntes Kopftuch um, ihr Mann bestellte Whisky Cola. Wir begrüßten uns herzlich. Da die beiden sehr locker mit sich umgingen, wagte ich die Frage: „Warum habt ihr geheiratet?“ Fragezeichen in den Augen. „Weil wir uns lieben?“ „Wo habt ihr euch denn kennengelernt?“ „Bei der Arbeit!“ Jetzt erzählte ich meine Gedankengänge. Die beiden kamen aus dem Lachen nicht mehr raus und ihr Mann meinte „Endlich weiß ich, wie ich die zu behandeln habe! Ich sperre dich ein und schlage dich!“ Übrigens, sie trug das Kopftuch nur in Hurghada, wegen der Eltern. Inzwischen gar nicht mehr. Ja, und dasselbe gilt natürlich für die vielen ägyptischen Mitarbeiter im Tourismus. Sie sehen Frauen im Bikini, im Minirock und bauchfrei. Sie wissen, dass in den westlichen Ländern vorehelicher Sex erlaubt ist, hier nicht. Auch hier mischt man eigene Erfahrungen mit Sachen, die man aus den Medien kennt und von Freunden hört und schon ist der Stereotype „Alle westlichen Frauen laufen halb nackt rum und wollen Sex!“, geboren. Nun, Tatsache ist, dass wir in der Regel uns so kleiden und geben, dass wir anderen, speziell dem anderen Geschlecht, gefallen. Es liegt einfach in der Natur, dass man sympathisch auf andere wirken möchte und der Neandertaler in uns ist auch noch auf der Suche des richtigen Paarungsobjektes. Ich kann mich noch erinnern, wie ich in der Disko auf der Tanzfläche stand, enge Satinhose, rote durchsichtige Bluse. Und wenn dann das UV-Licht angemacht wurde, sah man nur noch meinen weißen BH leuchten. Damals trug ich den BH eigentlich nur, um zu zeigen, dass ich schon in der Pubertät war, nicht, weil er was halten musste. Also flog er auf der Toilette sofort in die Handtasche. Tatsache ist auch, dass hier genau dieses Verhalten durch Galabea und Tuch unterdrückt wird. Der Partner soll nicht nach Aussehen, sondern nach inneren Werten gewählt werden, was übrigens voll gegen unseren Neandertaler spricht, aber vielleicht sogar sinnvoller ist. So, und jetzt setzt euch mal an den Strand und schaut, wer mit der Strandkleidung wirklich noch Chancen hätte, sein Paarungs-Pendant zu finden? Bikini, wo die Hose nicht gesehen wird, weil entweder der Strick der Hose in der Kimme verschwinden (ich finde Strings gehören verboten, dann geht man halt an den FKK Strand, aber nicht in Ägypten) oder die Hose verschwindet unter der Bauchschürze. Bei Männern finde ich die engen, kurzen Badehosen aus den 70ern auch eher abtörnend und ein T-shirt, der den Bierbauch etwas verdeckt, fände ich manchmal auch praktisch. Dann übertragen viele den Sonnenschein und das Urlaubsfeeling von Hotelstrand auf ganz Ägypten. Doch, nur weil es heiß ist, bedeutet das nicht, dass man überall mit Strandkleidung rumlaufen kann. Und Strandkleidung ist nicht nur Bikini, sondern eben auch Shorts und leichte Oberteile, bei Männern das beliebte Muskelshirt. Und wie der Name "Strandkleidung" schon sagt, damit laufe ich am Strand rum, die Shorts sind für die Strandbar gedacht, und nicht im Supermarkt, oder für mich der Supergau, auf einer Sightseeingtour. Übrigens: In der Regel nehme ich mit unpassender Kleidung niemanden mit, nicht mal in die Senzomall. Und dieser Dresscode gilt nicht nur für Ägypten oder einem muslimischen Land, nein, der gilt auf der ganzen Welt, sogar in Deutschland! Wir haben einen Werteverfall, auch bezüglich der Kleidung! In den Kölner Dom geht man auch nicht mit Spaghettiträgern! Es ist nur ein kleiner Denkanstoß über Kleidung und Vorurteile. Doch vielleicht regt es ein bisschen zum Nachdenken an und auch zum diskutieren. Und hier in Ägypten kann man es sich mit Kleidung wirklich einfach machen: Kauft eine Galabea und ihr seid immer passend gekleidet!

Wer kennt diese Stereotype nicht? Ägypten ist schon lange nicht mehr nur das Mekka für Taucher. Nein, Sonnenanbeter, Kiter oder Kulturinteressierte kommen hier genauso auf ihre Kosten. Und das ist bestimmt mit ein Grund, warum wir uns gegenseitig in Schubladen stecken, die so nicht stimmen. Was kennt man von Ägypten? Wer nach Ägypten reist, besucht entweder ein Hotel am Strand oder an Sehenswürdigkeiten. Natürlich lernen die Touristen somit nur Menschen kennen, die geschäftlich mit Touristen zu tun haben. Und andersherum lernen die Ägypter nur Europäer im Urlaubsmodus kennen. Worin liegt der Unterschied? Sehr unterschiedliche Kulturen treffen aufeinander unter der Voraussetzung, dass der eine Geld verdienen möchte und der andere Spaß, Erholung oder kulturellen Input sucht. Da ist klischeehaftes Verhalten vorprogrammiert. Und deshalb kommt auch sehr oft die Frage: „Hast du es als Frau hier sehr schwer?“ Jetzt kommen noch die Bilder aus den arabischen Ländern hinzu, die uns in den Medien eingetrichtert werden. Und den Rest malen wir uns selbst aus. Sogar meine Schwester war der Meinung, dass in Ägypten die Frauen verschleiert sein müssen und kein Autofahren dürfen. Ägypten aus meiner Sicht Vorweg: obwohl ich wirklich selbst und alleine nach Luxor, Abydos , Fayoum und Kairo fahre, mich mit fliegenden Händlern genauso wie mit der Polizei auseinandersetze, kenne auch ich nur eine bestimmte Art der Ägypter. Nämlich die, die im Tourismus arbeiten oder vom Tourismus leben. Doch ich unterhalte mich mit allen. Egal ob Fahrer, Kellner, Manager, Anwalt, Buchhalter, KFZ Mechaniker oder Beamter. Deshalb maße ich mir an, schon etwas über das Leben und Traditionen zu wissen und richtig einzuordnen zu können. Die Menschen hier lieben Traditionen und leben eher konservativ. Also so, wie wir das Leben aus den 60ern noch kennen. Familie ist heilig und auch immer groß. Es erinnert mich so an den Ort, in den wir Mitte der 70er gezogen sind. Tiefstes Bayern, 150 Einwohner und die waren fast alle irgendwie miteinander verwandt. Die Bauern hatten 4-5 Kinder. Einer wurde Beamter, einer Handwerker, der Älteste hat den Hof übernommen. Die Mädchen lernten in der Pflege oder Verwaltung und meist gab es einen in der Familie, der etwas zurückgeblieben war, der blieb einfach so daheim. So ist das in Ägypten auch. Ein Sohn übernimmt das Geschäft des Vaters, einer geht zum Militär oder Polizei, dann ist die ganze Familie krankenversichert und die Mädchen werden Lehrer, Verwaltungsangestellte oder arbeiten in einer Bank. Wenn der Sohn heiratet, hat die Familie eine Tochter mehr, dafür zieht die Tochter zu den Schwiegereltern. Wenn Kinder kommen, bleibt natürlich (im Sinne des Wortes) die Mutter zu Hause und der Vater hat für die Familie zu sorgen. Die Traditionen der Familien werden über Generationen weitergeführt. Es wäre unvorstellbar, das ein Geschäft schließt, weil es keinen Nachfolger gibt. Die Kinder arbeiten in den Ferien mit und nach der Schule, die hier auch neun Jahre geht, tritt er in die Fußstapfen des Vaters. Übrigens , ich habe so meine Kindheit auch erlebt. Mit 14 habe ich bereits in der Gaststätte gearbeitet, mit 15 meine Ausbildung begonnen. Heute studiert man, möchte dann als Manager arbeiten und schnell in die Rente gehen. Im Gegensatz zu den europäischen Neandertalern, die ja gerne als ins Feuer schauende, ruhige Jäger dargestellt werden, sind die Ägypter wohl eher die lauten Neandertaler gewesen. Egal, ob sie sich nur unterhalten oder etwas feiern. Es ist laut! Aber auch bei uns gibt es ja noch die Marktschreier, und hier gehört diese Berufsgruppe noch zum alltäglichen. Da man hier glaubt, wo ein Verkäufer Erfolg hat, werden auch 20 satt, gibt es immer mehrere Anbieter mit derselben Ware. Egal ob das die Stoffstraßen sind, die Granit- und Marmorverkäufer oder die Straßenhändler. Gibt es einen, gibt es viele. Und dann macht man mit Lautstärke auf sich aufmerksam. Tja, und jetzt treffen zwei Welten aufeinander! Jetzt kommen die europäischen Touristen. Alle reich! Denn so, wie der Deutsche meint, das Benzin sei mit umgerechnet 40 Cent billig, so meint der Ägypter, wer in Deutschland umgerechnet 100.000 ägyptische Pfund verdient, sei reich. Das Problem ist, dass jeder den Wert auf seinen Referenzwert umlegt. Der Deutsche vergleicht den Benzinpreis mit denen in Europa, dann ist dieser natürlich billig. Der Ägypter vergleicht das Gehalt mit ägyptischem Einkommen, dann ist jeder Deutsche tatsächlich reich. Aber die meisten vergessen den entsprechenden Referenzrahmen anzuwenden. Und dann kommt noch dazu, dass diese verschiedenen Grundlebenskosten natürlich dazu führen, dass ein Tourist für ALLES mehr zu bezahlen hat, als der Ägypter. Und der Tourist, der dann mal die ägyptischen Preise kennenlernt, sich als „abgezockt“ fühlt. Doch jeder möchte aus seiner Sicht einfach das Maximum rausholen. Der Händler möchte einen möglichst hohen Preis und nimmt als Vergleichspreis das, was er vermutet, was es in Europa kostet. 10% weniger ist doch dann schon ein gutes Angebot. Der Deutsche legt als Preis den zu Grunde, was er im letzten Urlaub in Ägypten von seinem ägyptischen Freund gesagt bekommen hat. Jetzt liegt dann oft sogar unter dem EK, da man vergisst, das es hier derzeit eine wahnsinnige Inflation gibt. Und schon haben wir das Klischee von beiden Seiten erfüllt. Die Ägypter betrügen, weil sie viel mehr verlangen, als sie selbst zahlen, der Europäer ist reich, weil er 10 Mal so viel verdient, als der Durchschnitt in Ägypten (ein Lehrer/Polizist verdient etwa 10.000 LE). Was können wir jetzt machen? Ich kann nur empfehlen, genau so vorzugehen, wie man das zu Hause macht. Wer etwas kaufen möchte, der sollte einfach verschiedene Angebote vergleichen. Taxi : Die Tarife kann man online einsehen, bei My driver oder ABC Taxi über WhatsApp anfragen. Dann muss man nicht mehr handeln, sondern bezahlt einfach nach der Fahrt. Souvenirs: In der Senzomall, 3 Pyramids oder Cleopatrashops sind die Preise ausgezeichnet. Holt euch entweder dort die Sachen oder nehmt diese Preise als Referenz, um zu handeln. Kleidung: Es werden gerne Fakemarken hier gekauft. Auch da empfehle ich in Shops mit festen Preisen zu gehen und zu vergleichen. Hinweis: Dazu ist es auch notwendig, sein Geld in die nationale Währung egyptische Pfund einzutauschen! Für das derzeit sehr umstrittenen Thema Dienstleistungen durch Ärzte Entweder gilt das selbe. Entweder ruft man bei seiner Reiseauslandsversicherung an und lässt sich dort einen Referenzrahmen geben, in welcher Höhe eine Behandlung ersetzt wird oder man geht für eine Nacht in ein Krankenhaus, dann wird sofort mit der Versicherung abgerechnet. Als groben Richtwert kann man das 3 bis 5fache der privat ärztlichen Gebühren annehmen. Grundsätzlich wird seit Jahren 100€ pauschal für die Patientenaufnahme berechnet. Fazit Wenn wir unbekanntes mit unseren Erfahrungen messen und vergleichen, werden wir ein vollkommen falsches Urteil fällen und damit Vorurteile schüren. Wir sollten uns deshalb erst informieren, dann beurteilen und auf keinen Fall verurteilen. Denn es gibt ganz viele Situationen im Leben, in denen wir unter gleichen Umständen genauso handeln würden, was wir jetzt verurteilen.

Ich dachte wirklich, dieses Wort wäre geläufig. A ber M einer I st G anz A nders! Es ist eine Rechtfertigung der Frau über ihren Partner in einer „ungleichen“ Beziehung. Ich bin bekannt für meine direkte und gleichzeitig undiplomatische Art, Sachen beim Namen zu nennen. Manchmal erscheint das dann für Betroffene verletzend, warum man mich oft als empathielos beschreibt. Deshalb kann es natürlich sein, dass ich dieses sensible Thema, wo es um Gefühle geht, unsensibel beschreibe. „Getroffene Hunde bellen!“. Also, wer sich hier angegriffen fühlt, sollte einfach mal versuchen, die Perspektive zu wechseln! Was heißt "ungleiche" Beziehung für mich? Eine Beziehung, deren Partner offensichtlich nicht in gleicher Augenhöhe sind, sondern einer durch diese Beziehung einen deutlichen Vorteil hat und diesen auch ausnutzt. In Ägypten ist es häufig die Frau. Salopp gesagt, kann man im Flugzeug schon ausfindig machen, welche alleinstehende Frauen zu ihren „Ehemännern“ nach Ägypten fliegen. Diese Beziehungen bestätigen dann auch die Klischees - Alle Ägypter lieben dicke, ältere Frauen – Alle Frauen suchen Sex. Die Apotheken verkaufen besonders an junge Männer Potenzmittel, weil auch die lieber mit jungen, attraktiven Frauen im Bett sind. Alleinstehende Frauen, die einfach nur Urlaub machen wollen, werden oft angebaggert, weil sie vermeintlich in das Klischee passen. Traditionelles Ägypten Ich fühle mich in Ägypten so wohl, weil hier die Welt für mich noch in Ordnung ist. Familie wird groß geschrieben, es ist selbstverständlich, dass die Mütter sich um ihre Kinder kümmern aber die Kinder auch um ihre Eltern. Ich bin ziemlich konservativ, was auch zu Diskussionen mit meinen Kindern führt. Als Frau möchte ich einen Partner haben, mit dem ich mich mindestens auf Augenhöhe unterhalten kann. Für mich ist es sogar so, dass mein Partner in einigen Dinge besser sein muss als ich. Als Frau möchte ich mich geborgen und beschützt fühlen. Ungleich wegem zu hohen Altersunterschied Wenn ich älter bin, habe ich mehr Lebenserfahrung. Schon alleine aus der Lebensweisheit ist es eine ungleiche Basis bei einem so großen Altersunterschied. Ist die Frau doppelt so alt oder mehr als ihr Partner empfinde ich das als geschmacklos, ja eklig. Wenn ich diese Paare am Strand oder im Restaurant sehe, bin ich immer geneigt zu fragen, ob die ägyptischen Pflegekräfte günstiger sind als die polnischen. Nichts gegen Lebenslust im Alter. Nichts gegen fun. Aber leider glauben 90% dieser Frauen, es wäre die große Liebe. Das Problem ist einfach, dass wenn sich das Herz einmal entschieden hat, das Gehirn nicht mehr dagegen sprechen kann. Deshalb wird auch kein Argument ankommen. Da heißt es nur, abwarten. Doch eines ist sicher. Die Ägypter haben mehr Geduld! Jetzt kommt bestimmt der Einwand: Aber wenn sich ein alter Mann mit einer jungen Frau schmückt, dann sagt niemand was. Tatsächlich empfinde ich da keine so große Abneigung, denn es entspricht einfach mehr dem Grundsatz, eine Frau ist jünger, wird beschützt, sie fühlt sich ernst genommen, und Geld macht sexy. Aber eine ernste Liebe ist auch das in meinen Augen nicht. Beruflicher Stand Wenn die Frau deutlich älter ist, hat sie meist auch im Leben schon was erreicht. Entweder sie hat erfolgreich die Kinder ins Leben begleitet, vielleicht ihre Eltern, Karriere gemacht oder die Welt erkundet. Lieschen Müller, die den Einkaufsbummel in der nächsten Großstadt als Fernreise empfindet, fliegt nicht alleine nach Ägypten. Das sind schon selbstbewußte Frauen. Natürlich kann auch ein 30-jähriger schon seinen Weg gemacht haben. Doch meist sind es die Kellner, Wäscheboys oder Taxifahrer, die die Frauen umgarnen. Nein, nicht das für mich ein richtiger Arbeiter weniger wert wäre, aber aus der Sicht einer Partnerschaft und unter dem Aspekt des deutlich höheren Alters stelle ich mir schon die Frage, warum diese Frauen nicht einfach dann jemanden aus der Putzkolonne vom Büro oder dem jungen Kellner aus der Eisdiele schöne Augen machen. Der Unterschied ist, sie werden hier bezirzt! Das können die Männer in Deutschland nicht mehr. Finanziell gleiche Augenhöhe Der Mindestlohn in Ägypten beträgt derzeit etwa 6000 LE. Durch Trinkgeld kann das Gehalt gut aufgepeppt werden. Ich komme aus der Gastronomie, ich habe auch vom Trinkgeld gelebt. Trotzdem wird sich der Ägypter weder ein Steak bei Charlys leisten können, noch einen Cocktail in der Caribbean Bar. Es herrscht somit ein finanzielles in Ungleichgewicht. Und der Stolz eines Mannes, besonders in Ägypten, würde es niemals zulassen, dass eine Frau bezahlt! Nun, dann geben die Frauen dem Mann das Geld, damit er wenigstens sein Gesicht vor Freunden wahren kann. Pauschalisiert: Jeder Rentner in Deutschland hat mehr, als ein ägyptischer Arbeiter. Wenn der Partner so ein finanzielles Ungleichgewicht zu mir hat, dass ich mir überlegen muss, was er sich überhaupt leisten kann, dann ist das doch für beide kein gutes Gefühl. Normalerweise möchte man weder ausgehalten werden, noch immer für beide bezahlen. Übrigens, die Menschen, die ich heute in mein Privatleben lasse, sind auch finanziell unabhängig, was nicht gleichzusetzen ist mit reich. Das sind wir nämlich auch nicht. Aber man kann leben, ohne auf jeden Cent achten zu müssen. Es gibt genügend, die nur aus Vorteilsnahme den Kontakt zu jemanden suchen. Jeder erfolgreiche Geschäftsmann wird mir das bestätigen. Das werden schnell "toxische" Beziehungen, was ich bereits in Deutschland erlebt habe. Dies gilt übrigens für Europäer und Ägypter! Kommunikation Zu guter Letzt noch die Sprachbarriere. Fehlende Kommunikation ist der Tod einer Partnerschaft, sogar einer Freundschaft. Die Touris kommen hierher und suchen sich Hotels und Ausflüge aus, bei denen sie deutsche Ansprechpartner haben. Viele Deutsche sprechen nur wenig Englisch. Es reicht nicht, um eine Reklamation an der Rezeption zu verfassen, aber um eine Ehe mit einem Ägypter einzugehen, Probleme zu lösen, Ziele zu definieren, Pläne zu schmieden, schon? Ich selbst kenne „Ehen“, welche sogar Kinder bekamen, die sich tatsächlich nur mit Hand- und Fuß verständigen konnten. Sorry, lächerlich. Ach ja, man heiratet hier, denn außerehelicher Sex ist verboten. Und wenn man dann seinen Urlaub mit seinem „Ehemann“ verbringen will, muss man schon einen Ehevertrag vorweisen. Auf die gesetzliche Ebene will ich jetzt jedoch gar nicht eingehen, nur auf die emotionale. Kulturelle Unterschiede Jeder dieser Punkte für sich allein ist, in meinen Augen, schon maßgeblich, dass diese ungleiche Partnerschaft zum Scheitern verurteilt ist. Natürlich ist eine Partnerschaft immer mit Kompromissen verbunden, jedoch nicht mit dem Aufgeben eigener Werte. Und da kommen dann noch die kulturellen Unterschiede zum tragen. Mal kurz einen Einblick, wie ägyptische Partnerschaften und Ehen funktionieren, wie die Mentalität der Ägypter normalerweise ist: Die Familie steht über allem. Die klassische Rollenverteilung wird noch groß geschrieben, da hier auch noch in mehreren Generationen zusammen gelebt wird. Die Söhne sind verantwortlich für die Eltern und Schwestern. Deshalb ist es auch wichtig, dass die Schwiegertochter passt. Oft ist der Ehemann wochenlang weg, da er wo anders arbeitet, als die Familie lebt. Natürlich ist dann die Ehefrau in der Obhut der Eltern. Egal, ob die Partnerin von den Eltern bestimmt wurde (ist auch heute noch in reichen Familien auf der ganzen Welt der Fall, es wird keine Frau geheiratet, die nicht dem Stand entspricht), oder er sich verliebt hat. Er braucht eine Wohnung, Arbeit und Mitgift. Er muss für die Frau sorgen können. Er soll mit ihr Kinder bekommen, denn Kinder sind die Zukunft und die Freude der Familie. KEINE ägyptische Familie wird eine Ehefrau akzeptieren, tollerieren oder sogar integrieren, die nicht den traditionellen Vorstellungen entspricht. Und bestimmt nicht die Frauen, die dem Alter der Schwiegermutter entsprechen! Jetzt kommt das AMIGA Syndrom Wer eine solche ungleiche Partnerschaft sieht und die europäische, ältere Frau darauf anspricht, der wird zur Antwort bekommen: Aber meiner ist ganz anders! Ihr Mann will kein Geld! Man bezahlt nur die Wohnung, in der man ja sowieso wohnt, vielleicht das Auto, weil man sich selbst nicht fahren traut, den Lebensunterhalt, denn man möchte das Fleisch vom Bestway, nicht vom Straßenmetzger. Die Familie nimmt einen mit offenen Armen auf! Dabei merkt sie gar nicht, dass die vermeintliche Schwester die Ehefrau ist und die Nichte die Tochter. Tatsächlich ist es inzwischen ein aktzepiertes Geschäft geworden. Manche Männer in Luxor bekommen gar keine ägyptische Frau mehr, wenn sie nicht mindestens eine Sugarmommy haben! Die Kinder bezeichnen die Frauen der älteren Brüdern als "das ist sein Visum!". Nochmal zur Erinnerung: es geht um ungleiche Partnerschaften , die ich einfach hier viel öfter erlebe als in Deutschland. Es geht nicht darum, wenn sich zwei aus verschiedenen Nationen verlieben und gemeinsam ein Leben aufbauen. Da hat man zwar noch den kulturellen Unterschied, den kann man jedoch mit der jungen Generation schon etwas ausgleichen. Da heißt es geben und nehmen. Aber Frauen über 50 werden schwer einen adäquaten Mann finden, denn der hat bereits seine Familie und es gibt für ihn keinen Grund, das aufzugeben. Übrigens, jetzt habe ich festgestellt, das dieses Amiga-Syndrom auch auf Männer oder Frauen übergeschwappt ist, die glauben, sie hätten einen ägyptischen Freund oder, die Steigerung davon, „Familie!“. Man kann genau die gleichen Kriterien zu Grunde legen und herauszufinden, ob es sich um eine Freundschaft handelt, oder eher einer freundschaftlichen Geschäftspartnerschaft. Bei Freunden ist es ausgeglichen. Wir laden die Ägypter mit ihren Partnern zu uns in die Wohnung ein, zeigen ihnen unsere Kultur, machen unser Essen und genauso nehmen wir ihre Einladung an. Und unseren deutschen Freunden zeigen wir Land und Leute zum Selbstkostenpreis, nicht zu Freundschaftspreis! Oder wir geben ihnen einfach unsere Kontakte! Das mache ich jedoch nur bei Ägyptern, die finanziell unabhängig sind. Bei jedem anderen lehne ich eine Einladung immer höflich ab, gebe natürlich für Ramadan, Hochzeiten oder ähnlichem ein großzügiges Geldgeschenk, möchte jedoch niemanden in Streß bringen, da sie alle wahnsinnig Gastfreundschaftlich sind und den Monatslohn für ein Abendessen ausgeben würden. Wie soll das bei Gästen im Hotel funktionieren? Erstens ist es für mich nicht nachvollziehbar, warum ich mit dem Kellner, Barmann oder Taxifahrer über mein persönliches Leben etwas preisgeben soll. Die Grenze von Dienstleistung und persönlich sollte nicht aus den Augen verloren werden. Da komme ich wieder mit dem Vergleich: Warum beginnt man nicht mit dem Pförtner aus dem Büro oder der Fleischfachverkäuferin vom EDEKA eine Freundschaft? Kennt ihr eigentlich deren Namen? Was ist da so anders in Ägypten? Der Unterschied ist, dass die Ägypter es einfach drauf haben, jemanden das Gefühl zu geben, man würde sich für die Person interessieren. Und die Gäste sind natürlich sehr interessiert daran zu sehen, wie außerhalb einer Hotelanlage gelebt wird. Die Ägypter zeigen ihren "Freunden" das Land, die Leute, gewährt Einblick in das Leben der Ägypter. Im Gegenzug bekommt man europäische Geschenke und etwas mehr Trinkgeld. Das ist vollkommen in Ordnung, solange man sich dessen bewusst ist! Denn die deutsche Mentalität ist berechenbar und die Ägypter kennen sie sehr gut. Man muss um nichts bitten, man bekommt es unaufgefordert und oft mehr, als man je verlangt hätte! Trinkgeld, Kleidung, Handys, Werkzeug und obendrauf noch die beliebte Schokolade. Solche Geschäftsmodelle, und nichts anderes ist das, funktionieren nur, wenn Menschen sozial ausgehungert sind. In einer Zeit,wo - mehr Single-Wohnungen als Mehrfamilienhäuser gebraucht werden, - man seine Freunde in den sozialen Medien sucht und vermeintlich findet - und der Frisör die beste Freund/in ersetzt, wird man immer empfänglicher für menschliche, reale Gefühle, die dann den Verstand ausschalten. Wenn ihr das Leben kennenlernen wollt, warum setzt ihr euch nicht mit dem Hotel-Manager hin und lernt ihn kennen? Das wäre auf gleicher Augenhöhe!

Immer wieder höre ich das Argument, das Kopftuch sei ein Zeichen der Unterdrückung. Grundsätzlich ist die Kopfbedeckung in arabischen Ländern ein Schutz gegen die Sonne und den Sand. Zusätzlich ist tatsächlich der Koran von Männern so ausgelegt worden, dass die Frauen sich verhüllen sollen. Es gibt einen verständlichen Text darüber, dass der Koran die Verhüllung nicht ausdrücklich in der heutigen Form verlangt. Aus diesem Aspekt ist natürlich das Verhüllen eine Unterdrückung der Frau. Alle Religionen, auch der Koran, betonen die Gleichheit von Mann und Frau, doch tatsächlich gibt es keine Religion, bei denen Frauen richtig gleichberechtigt sind. Maßgeblich ist deshalb der gesellschaftliche Druck, der ausgeübt wird. Möchte man dazugehören oder sich ausschließen? Und je ländlicher, desto mehr wird diesem Druck natürlich nachgegeben. Den Mädchen wird gesagt, das Tragen des Tuches ist das Zeichen, erwachsen zu sein. Viele Mädchen wollen deshalb möglichst früh ihre Haare bedecken. Wie war das bei uns, als wir jung waren? Wer hat nicht mit 13 oder 14 begonnen, Zigaretten zu rauchen, um zu zeigen, man sei erwachsen? Wie ist es bei uns am Land? Wer geht den aus Überzeugung in die sonntägliche Predigt und wer, um gesehen zu werden? Welche Kinder werden getauft, weil es dazugehört? Jeder hat eine eigene Schwelle, ab der er sich einem gesellschaftlichen Druck beugt. Ich erinnere nur an Corona und Maskenzwang. Ich möchte mal behaupten, jeder wusste, dass diese Masken nichts bringen. Doch wie war die Umsetzung? Ins Restaurant an den Tisch mit Maske, am Tisch ohne . Zur Toilette wurde brav die Maske angezogen , und bestimmt saß der eine oder andere auf der Schüssel mit Maske, genau diejenigen, die auch alleine im Auto mit Maske fuhren. Also, wer hat das Recht, über Menschen zu urteilen, die für sich entscheiden, mit der Masse mitzuschwimmen? Niemand. Doch genauso ist der Umkehrschluss: Jeder hat zu respektieren, wenn jemand aus der Reihe tanzt, weil es eben gegen seinen persönlichen Grundsatz geht, etwas zu machen, solange niemand durch diese Entscheidung zu Schaden kommt. Aber es ist natürlich sehr einfach, jemanden anzugreifen, der eine Minderheit darstellt. Und das sind meist die Menschen, die sich gegen eine Gruppendynamik auflehnen. Würden all diejenigen, die so gerne mit der Masse mitschwimmen, den Mund aufmachen, wenn jemand Hilfe braucht, mit dem Rücken zur Wand steht oder schwächer ist, dann hätten wir viel mehr Zivilcourage . Ich schätze Menschen, die nicht blind mit der Masse mitlaufen, sondern sich ein eigenes Urteil bilden. Ich akzeptiere jedoch auch, wenn jemand nicht die Kraft hat, sich dagegenzustemmen. Und wenn möglich helfe ich ihm dabei. Denn ich bin als Rebellin erzogen worden und habe immer Eltern gehabt, die ihre Meinung vertreten haben, auch wenn sie damit in der Minderheit waren. So ende ich gerne mit einem Zitat: Wer ohne Schuld ist, der werfe den ersten Stein! Ich freue mich auf rege Diskussionen!

Wer uns in den Social Medien folgt, der weiß, dass ich ziemlich chaotisch bin. Carsten hat mir dafür sogar einen Song gewidmet. Er meinte: „Leider konnte ich nur 4 Strophen mit KI machen, sonst wären es bestimmt 100!“ Die Vorbereitung Vorgestern hatten wir unseren Freund Michael mit Familie eingeladen. Da er etwas zu spät war, nutzte ich die Zeit, die Abholzeiten für unsere Mahmya Tour zu organisieren. Den Kontakt hat immer Andreas, deshalb bat ich ihn, die Leute zu informieren und mir die Kontaktdaten zu geben. Er schaute in den Kalender, wo ich bereits die Abholzeiten eingetragen hatte. „Das überprüfe ich nochmal!“ Dieser Satz löst dann so einiges in mir aus. Übersetzt bedeutet das, ich bin zu doof, die Zeiten auszurechnen. Deshalb antworte ich schon angepisst: „Brauchst du nicht, es ist meine Fahrt, also stimmt das.“ Hintergrundinformation Andreas fährt gerne Regelkonform, ich nicht. Als wir letztens gemeinsam nach Kairo fuhren, saß ich schabend neben ihm, weil ich die Strecke mit 150 km/h fahre, er Strich 110. Da kommen wir natürlich eine Stunde später an und schaffen es fast nicht, die tolle koptische Kirche in New Capital zu besichtigen. Als ich ihn endlich so weit hatte, dass er Gas gab, fuhr er in die einzige Radarkontrolle auf der Strecke. Ihr könnt euch vorstellen, wie das Gezeter auf der restlichen Strecke war. Nein, es sind nicht die 2€ Strafe, die er zahlen muss, ihm ist da die Zeit zu schade, die er braucht, um die Strafe direkt an der nächsten Polizeikontrolle zu zahlen. Trotzdem berechnet er den ersten Abholtermin. Ich hatte 9.10 angegeben. Er kommt auf dieselbe Uhrzeit. Siehste! Also informiert er die Gäste per WhatsApp, gibt mir den Kontakt und ich schreibe noch mal hallo. Dann die nächsten in Makadi. „Da steht 9.00 Uhr! Wie willst du denn in 10 Minuten von Makadi zur Mamsha kommen? Das schaffst auch du nicht!“ Blöd. Jetzt hat er gleich 2 Mal recht. Einmal, dass das nicht geht, zum anderen bestätigt sich jetzt seine Vermutung, dass ich nicht ordentlich plane. Bei der neuen Berechnung fällt mir ein, das Mahmaya seit der Sommerzeit nicht mehr um 10.00 Uhr losfährt, sondern um halb 11. Wir haben dann sowieso alles falsch berechnet. Also noch mal von vorn. Tanja und Torsten werden informiert, dass ich sie um 9.40 Uhr abhole. Ramona und Markus sind dann um 9.10 Uhr dran und Michaela mit Frank um 8.50 Uhr. So werden jetzt die 4 anderen von mir benachrichtigt, in dem ich auch gleich noch das Hotel und die Zimmernummer in die Nachricht schreibe. Jetzt zum eigentlichen Tag des Geschehens Ich stehe wie immer gegen 6.00 Uhr morgens auf und sehe, nachdem der Kaffee gemacht ist, eine Nachricht in meiner Mail. „Liebe Frau Diefenbach, bitte teilen Sie uns noch die Namen der Gäste mit, die am kommenden Samstag bei uns in den 5 Zimmern einchecken.“ Prima Service von unserem Hotel für unser Familientreffen, denke ich. Doch dann werde ich stutzig. „Grüße aus Berlin!“ Berlin???? Wir treffen uns doch in Frankfurt! Schnell schaue ich bei Booking.com nach, ob ich was falsch gemacht habe. Nein, Hotel in Frankfurt. Wir hatten mal kurz angedacht, in Berlin zu feiern, wo wir Andreas Geburtstag gefeiert hatten, aber ich kann keinen Mailverkehr finden. „In 5 Tagen wird der Betrag von 1500€ von der uns bekannten Kreditkarte abgebucht!“, steht auch drin. Hallo!!!! Das darf doch nicht wahr sein! Schnell antworte ich auf die Mail, dass dies ein Versehen sein muss und die Zimmer bitte storniert werden müssen. Es ist 6.10 Uhr und ich rufe vorsichtshalber auch bei dem Hotel an. Ich erkläre dem Rezeptionisten kurz die Situation „Die Zimmer sind doch schon bezahlt!“ Wie bitte? Es wären 2 Zimmer fest reserviert. Ich habe doch Bestätigung über 5 Zimmer! Jetzt ist er auch leicht irritiert und meint, da ist wohl allgemein ein Fehler drin. Es wäre nix bezahlt und er könne die Zimmer stornieren. Ich solle jedoch bitte nochmals gegen halb 9 anrufen. Klar, es ist jetzt halb sechs in Deutschland. Etwas entspannter mache ich mich fertig, trinke mit Andreas noch Kaffee, erzähle ihm die Story und fahre los. „Hoffentlich musst du nicht tanken!“ Ich starte, Tank voll. Ich fahre los. Kurz nach dem Checkpoint überlege ich, dass wir ja zu siebt sind und ich das falsche Auto dabei habe. Also rufe ich Andreas an, er möge schon mal die anderen Autoschlüssel rausbringen, mache eine Wende und fahre wieder heim. Nur 5 Minuten hat mich das gekostet, als ich wieder auf dem Weg nach Makadi bin. Manchmal sind die Schrankenwärter etwas komisch, deshalb sende ich eine Sprachnachricht an Tanja, sie möge doch bitte am Empfang Bescheid geben, dass ich käme. Die Zimmernummer habe ich auch nicht aufgeschrieben. Ich bitte Andreas, mir die zu schicken. Andreas antwortet sofort, da er bei mir schon weiß, dass irgendwas nicht gerade läuft. Security ist freundlich, lässt mich sofort rein. Ich gebe Sprachnachricht, dass ich gleich da bin, sie könnten schon rauskommen. Am Hoteleingang steht ein Pärchen, die jedoch nicht Tanja und Torsten sind, aber in der Lobby springen zwei auf und kommen freudestrahlend. Ich begrüße sie, gebe der Security die mir bekannte Zimmernummer an und beim Einsteigen meine, ich hätte doch auf Whatsapp gesagt, dass ich da bin. „Ich habe keine!“. Komisch. Ich möchte ins Navi das nächste Hotel eingeben und sage laut, Tanja ist ja schon da, jetzt kommt Ramona. „Nein, ich bin Michaela, nicht Tanja!“. Ups. Da fällt es mir wie Schuppen von den Augen. Die ersten bei WhatsApp sind die letzten, die ich abholen muss. Ich habe den falschen die Nachricht geschickt. Die haben auch schon prompt geantwortet. „Wir sind jetzt leicht irritiert, du meintest doch, wir werden um 9.40 Uhr abgeholt, es ist jetzt 9.00. Aber wir beeilen uns! Michaela und Frank lachen sich kaputt als sie die Sprachnachricht hören und meine Erklärung der Verwechslung sende. Wir fahren ins nächste Hotel. Natürlich gibt es 2 davon und ich fahre erst einmal eine Ehrenrunde beim falschen. Ramona und Markus steigen ein und der Security möchte meinen Namen wissen. Ich buchstabiere auf Arabisch. Da fragt Frank: „Sag mal, die schreiben doch von rechts nach links, oder? Buchstabierst du dann deinen Namen rückwärts?“ „Willkommen im Club, Frank! Meine Schussligkeit ist schnell ansteckend. Nein, sie schreiben meinen Namen richtig, nur eben von rechts nach links!“ Jetzt fahren wir zum letzten Hotel. Ich frage jetzt Andreas nochmal, zu welchem Hotel, weil ich die beiden ja vermeintlich in Makadi abgeholt hatte. Er sagt mir, das Hotel mit der blauen Bank. Das ist ein Insider: Gäste hatten uns diesen Treffpunkt genannt. Das Hotel ist an der Mamsha, Einbahnstraße. Und nachdem ich keine blaue Bank gefunden hatte, konnte ich gerade nochmal ums Karre fahren. Die Blaue Bank war das Werbeschild der CIB Bank, deren Farbe Blau ist. Uta aus dem Navi meint, wir wären um 9.40 Uhr da. „Voraussichtlich!“, werfen meine Gäste ein, da sie jetzt schon mitbekommen haben, dass mit mir nichts planmäßig läuft. Ramona meint jetzt: „Ich kenne dein Buch 10 Jahre Ägypten und dachte, die Geschichten können nicht wirklich passiert sein. Ich glaube jetzt nach nur 15 Minuten, das jede stimmt!“ Als wir die beiden letzten sehen, sind wir alle gespannt, wie lange die beiden da schon warteten. Gott sei Dank, sie hatten die Nachricht noch bekommen. Aber das Frühstück haben sie flüchtend verlassen. So, das war mein Tagesbeginn! Und wir hatten einen sehr lustigen Tag zusammen. Ich weiß, ich könnte bestimmt noch 10 Bücher meiner Erlebnisse schreiben, denn egal was ich mache, es ist was. Aber lest doch erst mal meine ersten beiden. Wer noch keines hat, der kann mich jetzt anschreiben. Ich verschicke sie dann, wenn ich in Deutschland bin! PS: Berlin ist storniert!



