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Oh happy day ...

Astrid Stiefel • Nov. 11, 2022

Das fällt mir wirklich zu dem Gospelsong ein und ich muss innerlich schmunzeln . 

Andreas ist für zwei Tage in Kairo. Inzwischen wirklich fast jede Woche und wir haben das Gefühl, die Gäste haben Angst, wieder etwas verboten zu bekommen. Ich habe morgens Unterricht, bereite meinen Unterricht für abends vor. Dazwischen muss unser oldy but goldy noch einmal in die Werkstatt, denn er klappert wirklich an allen erdenklichen Ecken. Es wäre nichts schlimmes, meinte Esam, unsere treue Seele was die Autobetreuung betrifft, aber man bräuchte Zeit. OK, zwischen 12.00 Uhr und 18.00 Uhr habe ich frei. Das genügt, sha allah. 

Ich fahre mit Uber nach Hause, es sind knappe 10 KM für die ich 50 LE bezahle. Ich mache mir einen Kaffee, setze mich auf den Balkon und stöbere im Internet. Mein Magen knurrt. Ich schaue auf die Uhr, denn ich versuche mich mit Intervallfasten. Also mindestens 16 Stunden zwischen den Essenszeiten. Gestern hatte ich zuletzt – oh weh – nachts um 22.00 Uhr gegessen. Ich erinnere mich. Die Spaghetti mussten einfach weg, sonst wären sich nicht mehr genießbar gewesen. Das bedeutet, bis 14.00 Uhr durchhalten – noch eine Stunde. Ich entschließe mich, vom Fernsehprogramm ablenken zu lassen. Durch die Winterzeit in Deutschland haben wir eine Stunde zurück und ich erhasche noch 10 Minuten Soko Leipzig. Dannach kommen nur noch Nachrichten oder ähnliches, die ich seit Monaten wegdrücke. 

Also bleib ich bei Romance TV hängen. Verfilmungen mit bekannten deutschen Schauspielern von Schwedischen Autoren schaffen es immer wieder, das ich kleben bleibe. Heute mal der Knoten, dass Ehemann fälschlicher Weise für Mord verurteilt war, dummerweise an den Schwiegervater, deshalb keinen Kontakt mehr zu Frau und Tochter hatte. Natürlich klärte sich alles auf und Friede Freude Eierkuchen. Yeah, ich darf Essen!

Wenn Andreas nicht da ist, dann gibt es Reste aus dem Kühlschrank. Eine Semmel lag schon seit 2 Tagen da. Zwar außen hart aber innen immer noch weich. Ich möchte nicht wissen, was die da reinmischen. Ein halber Fleischsalat lacht aus dem Kühlschrank, der somit sein Todesurteil gefällt hat. Also Teller, Messer, Semmel und Fleischsalat und ab vor die Glotze. Der letzte Knoten des Spielfilms löst sich jetzt auch noch auf. Der junge Polizist hatte sich gar nicht in die Tochter verliebt, sondern hatte es nur auf die gestohlenen Juwelen des Großvaters abgesehen. Das bisschen Liebeskummer wird durch das neue Familienglück ausgeglichen. 
Fleischsalat ist leer, doch der Magen schreit noch. Im Kühlschrank versteckt sich noch eine halbe Fleischwurst, die jetzt auch noch vernichtet wird. 

Inzwischen lacht mir eine rothaarige Göre aus dem Monitor deren Wesen genauso ungebändigt ist wie die Mähne. Und sie geht mit dem Vater einen Deal ein: Sie macht ein Praktikum. Wenn sie das durchhält, dann bezahlt er den 4. Ausbildungsversuch. Diesesmal als Schauspielerin in New York. So ein Job im Altersheim ist wirklich nicht einfach. 
Das Telefon macht sich bemerkbar. Ich sehe es nur aus dem Augenwinkel, da es lautlos ist. Essam sagt, dass das Auto fertig sei. Prima. Er bringt es mir und ich soll ihn zurück fahren. Kein Problem. 

Ich wende mich wieder Lotte zu. Sie wird begrapscht, muss die Alten wickeln und verliebt sich. Langsam gewöhnt sie sich an die alten Menschen und kennt ihre Schicksale. Mit ihrer unverbrauchten Art kommt sie bei den Bewohnern gut an, aber bei der Leiterin nicht. Mit Schrecken bekommt sie mit, dass ihr Bruder heiraten will, von dem sie gedacht hatte, er wäre ein eiserner Junggeselle. 
Ich höre irgend etwas zwitschern. Gehört das zum Film? Dieser Ton war vorher schon einmal. Läutet jemand an meiner Tür? Ich erwarte niemanden. Trotzdem gehe ich mal vor Richtung Küche, kann ich gleich den Teller mitnehmen. In dem Moment, als ich die Eingangstüre erblicke, höre ich, wie jemand am Schloss ist und die Türe langsam aufgeht. Ein Kopf schaut vorsichtig rein und – Genia, die Frau unseres Freundes Michael, die unter uns wohnen, erschrickt genauso wie ich. 
„Is everything ok? Andreas called Michael, I should take al look for you, because you doesn’t answer!“
Ich schaue auf die Anrufliste und mir fällt es siedend heiß wieder ein. Essam hat micht 13!!! Mal versucht anzurufen. Klar, er steht ja auch bestimmt schon eine halbe Stunde unten und wartet. In seiner Verzweiflung hat er dann Andreas angerufen, der auch nicht gleicht geantwortet hatte, da er ja in Kairo ist. Der wiederum hat mich 2 mal versucht zu erreichen und auf Messenger auch. Deshalb hat er Michael angerufen, der einen Schlüssel von uns hat, für den Fall der Fälle. 

Ich muss schallend lachen, beruhige Genia, gehe ans Telefon, da Esam sehr hartnäckig ist und sage, dass ich komme und rufe Andreas an um ihn lachend zu erklären, dass ich einfach vorm Fernseher hängen geblieben bin und die Umwelt vergessen habe. 
„Das ist nicht zum Lachen! Wir machen uns alle Sorgen um dich! Ich habe Kopfkino!“ 
Na ja, was soll mir zu Hause groß passieren? Erstickt am Fleischsalatbrötchen, weil 2 Tage alt? Aber trotzdem süß, das sich mein Schatz um mich sorgt. 
Dafür liebe ich ihn!
Tja, aber was Lotte jetzt wirklich zum Schluss gemacht hat, das habe ich leider verpasst! Ich liebe seichte Filme von Romance TV!

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