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Rückblick 2020

Astrid Diefenbach • Okt. 28, 2020

Der Griff ins Klo??

Ich überlege mir, ob es dieses Jahr tatsächlich einen Rückblick geben wird? Also das Beste aus 2020? Wenn ich im Internet Highlights 2020 eingebe, dann kommt erst einmal eine ganz sachliche Erklärung von Wikipedia: „Das Jahr 2020 ist das momentan laufende Schaltjahr mit 366 Tagen. Es begann am Mittwoch, dem 1. Januar, und endet am Donnerstag, dem 31. Dezember.“ Prima, jetzt weiß ich wenigstens, dass ich mich an einem Donnerstag endlos besaufen werde und darauf anstoße, dass dieses beschissene Jahr auch noch einen Tag mehr hatte. 


Ich schaue auf weitere Schlagwörter, die sofort mit Veranstaltungen aufblinken wie Events, Rockshows und ähnliches. Sofort streicht mein Gehirn alle Bilder mit einem dicken, roten Balken durch, die ich mit Rock am Ring oder andere Großveranstaltungen assoziiere. Mit Schrecken stelle ich fest, dass ich mich wundere, wie man überhaupt jemals Veranstaltungen toll finden konnte, wo man auf dem Weg von der Getränkestation bis zu seinem Platz fünf mal angerempelt wurde, dadurch mehr Bier über den Klamotten hatte als im Glas, oder von den Tanzbewegungen der anderen so viel Schweiß abbekam, dass man so nass war, als ob man selbst eine Stunde abgetanzt hätte. Die Einhaltung der Intimsphäre finde ich wirklich besser, a la Dirty Dancing, wo das genau erklärt wurde: „Das ist dein Bereich, das ist mein Bereich!“, und gemeint war der Abstand zwischen den Tänzern. Nein, auch im Flugzeug wäre ich dafür, prinzipiell die Flugzeuge anders zu konzipieren. Einzelsitze, die nicht aneinander kleben, so dass ich im Mittelsitz keine A-Karte habe, weil der rechte Nachbar meine Armlehne zur Rechten und der Linke die andere beansprucht. Ich sitze dann dazwischen wie eine Ölsardine. Ich habe aber keine Lust, mich in die Gangreihe zu setzen, weil dann immer einer an mich rempelt, der unbedingt bei viereinhalb Stunden Flug dreimal aufs Klo muss oder die Stewardessen mit dem Wagen über meine Zehen fahren. Und den Fensterplatz überlasse ich gerne Menschen, die nicht so oft fliegen. Also, dass mit dem Abstand halten, bin ich voll dafür, dass sich das in Zukunft durchsetzt.

 Ok, dann schauen wir doch mal, was das Internet bei Jahresrückblick 2020 hergibt. Wow, da gibt es tatsächlich ein Presseportal! Gut, dann klicke ich mal auf „ausgewählte Fotos zu den Themen des Jahres 2020.“ Sehr übersichtlich werden bei den Bildern „2 Dateien“ angezeigt. Da wundert es mich, das diese Seite nach der Einleitung tatsächlich einige Themen aufgreift, die im Jahr 2020 passiert sein sollen! Ich bin neugierig. 


Ein Bild der beiden ist natürlich Trump. OK, dass die Präsidentenwahl in Amerika ein Highlight ist, hätte ich mir denken können. Ich bin jedoch auf der Suche nach Höhepunkten in Deutschland. Gab es irgendetwas außerhalb Lockdown und Lockup?


Natürlich, es blinkt ein Gewinner dieses Jahres auf. Welches Thema? Richtig – Essen! Schlagzeile vom 01.07.2020: Marktführer Chefkoch.de und Bring.de gehen zusammen! Nach dem uns die Hälfte des Jahres der Weg zum Italiener, zum Griechen oder in irgend ein anderes Restaurant verboten oder durch Auflagen wirklich unattraktiv gemacht wurde, sind viele von uns zum kleinen Bocuse oder Wizigmann in der Privatküche aufgestiegen. Sogar wir durften kulinarische Höhepunkte von Ägypten aus unserer Küche  bei Sonnenklar.TV präsentieren und Andreas hat dann gleich einen internen Wettbewerb gestartet und mit seinem „Dippegucker“ viele online animiert, Neues auszuprobieren. Das Jahr 2020 ist für mich privat das Jahr der eingemachten Gurken, selbstgemachten Tomatensoßen und Marmeladen in allen Variationen. Egal, ob ich den Kühlschrank oder die Vorratsschränke öffne, überall springen mir Gläser entgegen, die inzwischen sogar beschriftet sind. Es war wirklich eklig, als ich statt Erdbeermarmelade Tomatenpüree auf meinem Croissant hatte, und herzhaft rein biss. Andererseits denke ich mit Schrecken zurück, als Andreas stolz aus Luxor eine Steige Tomaten mitgebracht hatte. Und ein bisschen graut mir davor, dass er gestern offenbarte, 20 KG Mangos bestellt zu haben, für Marmelade. 


Da sonst wirklich nichts zu finden ist, versuche ich es mal mit Infos im kabarettistischen Rückblick. Nun, auch da gähnende Leere. Vielleicht sollte ich ein bisschen nachhelfen? Immerhin darf man ja als Künstler ein bisschen schwarzen Humor verbreiten, den ich bekanntlich ja habe. Da darf man noch ohne Maulkorb schreiben oder reden! Ich überlege, wie vielleicht  bayrische KaberettistInnen  im Jahr 2022, denn frühestens in zwei Jahren wird man rückwirkend über die jetzige aktuelle Situation lachen dürfen, dieses Thema behandeln werden. 


„Mei, erinnerts eich no an des Jahr 2020? Des Corona Jahr!, Na, des war koa Sternchen, was vom Bohlen entdeckt wurde. Der is übrigens in dem Jahr in a künstlerische Pause gegangen, wegen Carina, net Corona. Na, des war des Jahr, wo statistisch gesehn das Weltkörpergewicht um 10% gestiegen ist! Mei, war des a Wunder? Da host endlich dein inneren Schweinehund überwunden und zum Jahresbeginn an Vertrag im Fitnesstudio unterschriebn, dann kummt dieser Virus und versaut dir deine guten Vorsätze! I hob da, Gott sei Dank koa Problem. Aba a weng sauer war i scho, als der Bringservice meinen Lieblingswein auf der online Karte mit „ausgetrunken“ durchgstricha hot. Doch dann hob i mir meine persönliche Altglassammlung im Keller ogschaut und a bisserl a schlechtes Gewissen griagt. Oiso, des war des Jahr, wo die anonymen Alkoholiker wieder an enormen Zulauf kriagt hom, weil die oana vorm Test den Hois desinfiziert ham und natürlich des Flascherl dann a gsuffa ham, und die andern sich den Alkohol intravenös spritzten, weils den Trump mit dera neuen Impfung a bissl falsch verstanden hatten. 

Ah ja, des war eh des Jahr der Missverständnisse. Bsonders, mit dem Maulkorb, den jeder sichtbart tragen musste. Zumindest beim reingehen ins Kino, drin net. Oder wennst biesln muast, dann wieder die Nosn zuadecken. Mei, mia passierts heit no, dass i mit voller Wucht in die Gegend nies, weil i denk i hob a Maskn um. Dann zuck i zam, schau mi um und wart nur drauf, bis mei Umwelt von den weißen Mannerln mit Schutzausrüstung desinfiziert werd. Oder ob I glei abgführt werd. 

Des is des Jahr, wo die Modebranche wirklich mit wenig Wareneinsatz Gewinne gmacht hat. Auf einmal bist mit deiner Freindin nimmer Schua schoppen ganga, sondern direkt Schua, Taschn und passende Gsichtsmaskn. Oder der Renner, Bikini mit passender Maske! Wen wunderts, dass die Männer jetzt net nur die passende Kravattn tragn, sonder a den passenden Fotznschutz?“


Ja, so kann ich mir das wirklich vorstellen, aber halt erst in zwei Jahren, vorher werden wir über dieses Jahr nicht lachen dürfen. Wenigstens nicht öffentlich. 

Also, ich habe weiter nichts Interessantes über das Jahr 2020 gefunden und bin gespannt, was Jauch und Co sich einfallen lassen! 


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